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Leuchtturmprojekt: Kooperation von Stadt, Schulen und Wirtschaft

Passt dat?

Viele kennen das aus ihrer Schulzeit: Da brütet man über kryptischen Formeln und fragt sich, was genau das Ganze bringen soll. Was nützen Mathe, Bio und Co. später im Berufsalltag? Und überhaupt: Welche Jobs bieten Unternehmen in der Region eigentlich? Ein neues Projekt in Twistringen soll Schülern Antworten auf diese Fragen liefern. Es trägt den Namen: „Passt dat?“

Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung: Landrat Cord Bockhop (sitzend) unterschreibt als Erster. Drumherum stehen (v.l.) Mandy Peukert (vom Fachdienst Bildung des Landkreises), Christoph Merschhemke (Institut Unternehmen & Schule, Bonn), Bürgermeister Jens Bley, Tina Lehmkuhl (Projektkoordinatorin), Peter Schwarze (Schulleiter Hildegard-von-Bingen-Gymnasium), Andrea Formella (Schulleiterin Schulzentrum Twistringen), Marcus Marten-Bexten (Hildegard-von-Bingen-Gymnasium) und Christian Wiese (Vorstandssprecher GUT). © Heinfried Husmann
Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung: Landrat Cord Bockhop (sitzend) unterschreibt als Erster. Drumherum stehen (v.l.) Mandy Peukert (vom Fachdienst Bildung des Landkreises), Christoph Merschhemke (Institut Unternehmen & Schule, Bonn), Bürgermeister Jens Bley, Tina Lehmkuhl (Projektkoordinatorin), Peter Schwarze (Schulleiter Hildegard-von-Bingen-Gymnasium), Andrea Formella (Schulleiterin Schulzentrum Twistringen), Marcus Marten-Bexten (Hildegard-von-Bingen-Gymnasium) und Christian Wiese (Vorstandssprecher GUT). © Heinfried Husmann

In der Praxis könnte die Kooperation so aussehen: Schulklassen könnten sich in einer Doppelstunde zu Fuß auf den Weg machen, um örtliche Betriebe anzuschauen. In einem Fliesenfachgeschäft hätten sie zum Beispiel die Möglichkeit, Flächenberechnung an verschiedenen Fliesen zu üben, anstatt Aufgaben aus dem Mathebuch zu lösen. Und bei Lebensmittelunternehmen könnten sie etwas über Ernährung lernen. Denkbar wäre auch, dass Mitarbeiter von Firmen in die Klassen kommen. Themen, die so auf eine andere Art und Weise im Unterricht aufgegriffen werden können, gibt es reichlich: 170 Betriebe sind Mitglied der GUT.

Klar, Praxisbezug im Unterricht gab’s bisher auch. Doch oft sind Firmenbesuche und andere Schulausflüge mit allerhand Vorbereitungen verbunden, manchmal auch mit längeren Busfahrten. Das neue Netzwerk soll die Planungen erleichtern. Mit dem Hintergedanken: Wenn Schulen und Unternehmen unkomplizierter zusammenfinden können, dann ja vielleicht auch öfter.

Die Schulleiter des Gymnasiums sowie der Haupt- und Realschule betonen, dass sie bei der Zusammenarbeit mit Unternehmen bereits gute Erfahrungen gesammelt haben.

Bleibt die Frage, was die Unternehmen davon haben. Christian Wiese, Vorstandssprecher der GUT, sagt: „Uns treibt an, dass der Bedarf an Fachkräften da ist. Da geht es uns nicht anders als Unternehmen in anderen Kommunen.“ Durch die Kooperation wollen die Unternehmen ihm zufolge Praktikums- und Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort aufzeigen.

Helfen soll dabei auch eine neue „Passt dat?“-Internetseite. Sie soll einen Überblick über die beruflichen Perspektiven in Twistringen geben. Auch Unterrichtsangebote von Firmen sollen dort gebündelt werden. Derzeit befindet sich die Seite im Aufbau. Was noch fehlt, ist unter anderem ein Logo. Schüler haben schon mehrere Entwürfe gestaltet. Welcher es letztlich wird, sollen die Bürger entscheiden. Die Vorbereitungen für einen solchen Wettbewerb laufen.

Auch Bürgermeister Jens Bley freut sich über die Kooperation. So ein Netzwerk schwebte ihm schon vor, als er sich vor seinem Amtsantritt die Frage gestellt hat: „Was möchte ich machen, wenn ich Bürgermeister bin?“

Jetzt, wo er Bürgermeister ist, ist die Zeit allerdings häufig knapp, daher ist er froh über die Unterstützung von Tina Lehmkuhl. Sie koordiniert das Projekt. „Ich habe selbst zwei Kinder und glaube einfach, dass da ein bisschen mehr passieren muss als in den vergangenen Jahren“, sagt Lehmkuhl.

Der plattdeutsche Name „Passt dat?“ greift auf, dass Schüler erfahren sollen, ob ein Beruf zu ihnen passt. Zudem stehen die Buchstaben P-A-S-S-T für die Worte Praktikum, Ausbildung, Schule, Studium und Twistringen.

Die Kooperation ist ein Leuchtturmprojekt im Landkreis und Teil der Initiative „KURSZukunft – Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen im Landkreis Diepholz“. Ausgangspunkt für die Initiative war laut Mandy Peukert vom Landkreis die Ausbildungsabbruchquote, „die wirklich hoch war hier im Landkreis“.

Landrat Cord Bockhop sieht in der Zusammenarbeit von Schulen und Wirtschaft die Chance, dass Schüler etwas ausprobieren, auf das sie sonst nicht gekommen wären. Und dass sie vielleicht kleben bleiben, im positiven Sinne. Weil sie etwas finden, bei dem sie sagen: Dat passt.

Von Katharina Schmidt

Quelle: kreiszeitung.de


Twistringen – Von Theo Wilke. Sieben Spielekisten für die neuen fünften und sechsten Klassen der Twistringer Haupt- und Realschule hat die Gemeinschaft der Unternehmen in Twistringen (GUT) über den Schulförderkreis gespendet. Das Spielmaterial für die Pausen draußen bleibt den Schülern im Klassenverband, bis sie die Schule verlassen. Begehrt sind vor allem Bälle, auch für den Basketballplatz vor der Schule.

Sieben Spielekisten spendet die Twistringer GUT dem Schulzentrum. | Foto kreiszeitung.de | © Wilke
Sieben Spielekisten spendet die Twistringer GUT dem Schulzentrum. | Foto kreiszeitung.de | © Wilke

Bei der Übergabe Voru Kurzem im Forum bedankte sich Schulrektorin Andrea Formella für die tatkräftige Unterstützung bei Vorstandssprecher Christian Wiese und Peter Warneke von der GUT sowie Gaby Löhmann vom Förderverein.

„Wir wollen einen dauerhaften Kontakt zu euch und der Schule“, betonte Christian Wiese. Schließlich seien die Jungen und Mädchen die „Kollegen von morgen, und ihr beginnt vielleicht später in unseren Betrieben eine Ausbildung“.

Ines Ozegowski von der Schulleitung erklärte den Fünft- und Sechstklässlern bei der Übergabe an die Klassensprecher, dass die Kisten nicht prall gefüllt seien. Sie könnten von den Klassen weiter bestückt werden. Nun müssten sich jeweils zwei Schüler bereit erklären, die Verantwortung für die Kisten und die Ausleihe zu übernehmen. Gaby Löhmann schilderte, dass der Förderkreis 2018 kein Geld für die Spielekisten zur Verfügung hatte. Deshalb wurde beim GUT-Stammtisch in der Schule die Unternehmerschaft um eine Spende gebeten. Spontan sagte Christian Wiese eine Kiste zu, weitere Firmeninhaber folgten. Ozegowski und Löhmann hoffen, dass sich nach den Sommerferien Unterstützer für die neuen fünften und sechsten Klassen finden.

Quelle: kreiszeitung.de

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